Nicht alle Viren haben Sommerpause

Senioren fahren fröhlich Fahrrad im Sommer
Menschen über 60 sollten jetzt auch an eine Gürtelrose-Impfung denken. Sonne, Wärme, frische Luft: Viele Viren machen im Sommer Pause. Für den Erreger der Gürtelrose gilt das allerdings nicht.

(djd) Während der Sommersaison sind viele Viren zum Glück deutlich weniger aktiv als im Winter. Aber einige Erreger können auch die schönen Monate vermiesen, wenn man nicht rechtzeitig vorsorgt. Besonders Menschen ab 60 und Personen ab 50 mit Vorerkrankungen haben zum Beispiel ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken. 

Das passiert nicht selten ausgerechnet im Sommer, wenn etwa starke Sonneneinstrahlung, hohe Temperaturen, Schlafmangel und Ozon den Körper stressen und so das Immunsystem schwächen können. Neben der aktuell wichtigen Impfung gegen Corona sollten Ältere deshalb auch an einen Impfschutz vor Gürtelrose denken. Er wird für alle ab 60 Jahren und für Personen ab 50 Jahren mit einer Vorerkrankung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) im Rahmen der Gesundheitsvorsorge empfohlen.

Das Gürtelrose-Virus ist bereits im Körper

Dass über 60-Jährige besonders gefährdet sind, liegt vor allem daran, dass über 95 Prozent von ihnen in ihrer Kindheit die Windpocken hatten und damit den Gürtelrose-Erreger bereits in sich tragen. Denn nach überstandener Erkrankung versteckt sich das Windpocken-Virus im Nervensystem und wartet dort – vom Immunsystem in Schach gehalten – auf eine günstige Gelegenheit für einen erneuten Ausbruch. Diese ergibt sich, wenn etwa durch anhaltende Stressbelastung oder mit zunehmendem Alter die Abwehr schwächer wird.

Jeden dritten Menschen erwischt es irgendwann: Das Virus ist zurück und kann eine schmerzhafte Gürtelrose auslösen. Diese zeigt sich meist zunächst mit unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Unwohlsein und leichtem Fieber. Dann bildet sich ein juckender, brennender und stechender Bläschenausschlag auf einer Körperseite, der oft mit starken Schmerzen verbunden ist. Als Komplikationen können monatelange Nervenschmerzen, die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie und bei einer Gürtelrose im Kopfbereich auch Sehstörungen, Sehverlust oder Gesichtslähmungen auftreten.

Beim nächsten Termin in der Arztpraxis ansprechen

Wer zu der genannten Altersgruppe gehört, sollte deshalb seine Ärztin oder seinen Arzt bei nächster Gelegenheit auf eine Impfung gegen Gürtelrose ansprechen und seinen Impfpass checken lassen. Vorab kann man sich auch unter www.impfen.de/guertelrose genauer informieren. Prävention ist besonders für ein gesundes und aktives Leben wichtig, denn nicht alle Viren haben Sommerpause.

Quelle: djd deutsche journalisten dienste
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